Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist ein Segway?

Ein Segway, genauer gesagt ein Segway Personal Transporter®, so ist die offizielle Bezeichnung, ist der erste vollautomatisch-selbstbalancierende Roller der Welt. Er ist ein Stehroller, d.h. man steht als Fahrer aufrecht auf einer Plattform über der Achse, an der sich rechts und links jeweils nur ein Rad befindet. Die Plattform besteht zu einem Drittel aus elektronischen Bauteilen und zwei Dritteln aus Akkugehäuse. Der Antrieb ist also elektrisch. Im englischsprachigen Raum werden solche Roller auch als Scooter bezeichnet.

Wer hat den Segway erfunden?

Der Amerikaner Dean Kamen ist der geniale Erfinder des Segway
Der Amerikaner Dean Kamen ist der geniale Erfinder des Segway (Quelle; wikipedia)

Dieser außergewöhnliche Roller Segway wurde durch den genialen Wissenschaftler Dean Kamen in Bedfort, New Hampshire, erfunden und im Jahr 2001 erstmals auf der Weltausstellung in Barcelona vorgestellt. Ursprünglich hieß der Segway nicht Personal Transporter, sondern projekt „Ginger“ und später zunächst „Human Transporter“. Diese Bezeichnung wurde aber allgemein als problematisch angesehen, so dass man heute vom „Segway PT“ spricht und liest, also vom „Personal Transporter“.

Warum kippt der Segway nicht um?

Ja, warum kippen Segways nicht um? Genau das beschäftigt die meisten Passanten, die einen Segway Fahrer sehen. Um es mit wenigen Worten zu erklären: wir kennen die Technologie, die dahinter steckt heute aus Smartphones und Tablets. In diesen Minicomputern stecken so genannte Gravitationsmessinstrumente, Gyroskope. Diese Technik kommt auch im Hubschrauberbau, bei Modellhubschraubern, in der Raketentechnik und generell in der Flugzeugtechnik vor. Durch die permanente Messung der Gravitationskräfte in Relation zur Plattform des Segway ergeben sich permanent auswertbare Lagebilder einer virtuellen Umgebung. Durch die Rechentechnik, die erst nach dem Jahr 2000 entsprechende Leistungen brachte, konnten diese Daten in Sekundenbruchteilen in Steuerbefehle umgewandelt werden. Diese Steuerbefehle der werden an die beiden Elektromotoren, die unabhängig voneinander arbeiten, weitergeleitet. Die beiden Motoren, deren Achsen in Planetengetriebe münden leisten mehrere Aufgaben gleichzeitig: Antrieb, Verzögerung, Aufrechterhaltung der Balance.

Wie steuert man einen Segway?

Wie steuert man einen Segway?

Ein Segway wird gesteuert durch unmittelbare Verlagerung des Körpers vorwärts und rückwärts. Ein Drehgriff, wie man es von herkömmlichen Fahrzeugen kennt, sowie auch eine Bremse gibt es beim Segway nicht. Der Mensch auf dem Segway wird zum „lebendigen Joystick“, was den Reiz letztlich ausmacht. Rechts und links steuert man den Segway mit einer beweglichen Lenkstange, die im Jahr 2006 genauso konstruiert wurde – der LeanStear®. Die Modelle der ersten Generation hatten diese bewegliche Lenkstange noch nicht, dort war eine steife Lenkstange mit einem Dreh-Ring am linken Griff vorhanden, mit der man rechts und links lenken konnte. Der LeanStear® hingegen bewegt sich eben wie ein Joystick, nur in größerer Dimension, rechts und links mit dem Körper des Fahrers mit und sorgt so für ein Gefühl des Carvings. Viele Menschen, die Ski fahren, kennen dieses Fahrgefühl und lieben es.

Wie schnell kann man damit fahren?

Der Segway ist auf 12 mph oder 20 km/h gedrosselt. Mit seinen 4,5 PS wären mit Sicherheit höhere Geschwindigkeiten möglich. Ich schätze mindestens 40 km/h. Die Drosselung hat jedoch seinen Grund. Es ist die Kurvenlage. Bei der gedrosselten Geschwindigkeit ist der Segway gerade noch gut beherrschbar.

Wie kann man bremsen?

Für jemanden, der noch nie auf einem Segway gestanden ist, ist es schwer vorstellbar, dass man mit dem Segway bremst, in dem man sich aktiv während der Fahrt nach hinten lehnt und somit „den Rückwärtsgang einlegt“. Doch genau das ist das Geheimnis. Durch diese Verlagerung des Körpers wird der Segway gebremst, wobei der Bremsweg nur 2,50 m beträgt, aus voller Fahrt, wie Tests des Deutschen Bundesverbandes der Versicherungswirtschaft (BdV) 2008 ergeben hatten.

Wie lange hält der Akku?

Die Akkus der Segways brauchen beim Laden an der normalen Steckdose mit 220V, wie sie in Deutschland üblich sind, nur 0,9 kWh Strom. Der Ladevorgang ist nach 5 Stunden abgeschlossen, sofern die Akkus komplett leer waren. Zwischenladungen sind möglich. Die Akkus sind Li-Ionen-Akkus, die kaum einen so genannten Memory-Effekt. Bei voller Ladung kann man bis zu 40 km weit kommen. Die Reichweite wird durch viele Faktoren beeinflusst: Gewicht des Fahrers, Reifendruck und Reifenprofil, das Profil der zurückgelegten Strecke, die Außentemperatur, nicht zuletzt die Fahrweise.

Wer darf damit fahren?

Seit 2009 darf man Segway in Deutschland offiziell im Straßenverkehr bewegen. Es hat 6 Jahre gedauert, bis diese Entscheidung im deutschen Bundesrat gefallen ist. Am 25.08.2009 wurde die „Verordnung über die Teilnahme elektronischer Mobilitätshilfen am Verkehr“ verabschiedet. Demnach darf das jeder, der eine Mofa- Prüfbescheinigung besitzt, man muss also 15 Jahre alt sein und allgemein fahrtauglich. Das Tolle ist, auch Menschen mit Behinderungen können ohne weiteres Segway fahren, sofern die Behinderung nicht Einfluss auf das Gleichgewichtsorgan hat. Deshalb nutzen auch viele Menschen mit Handicaps inzwischen Segway, Menschen die nicht mehr so weit laufen können, die künstliche Gelenke oder Prothesen tragen.

Wo darf man Segway fahren?

Es sind alle Straßen innerorts erlaubt, Seitenstreifen und Radwege sind zu bevorzugen. Gehwege und Fußgängerzonen sind nicht erlaubt. Ebenso darf man offiziell nicht durch den Wald fahren, weil das Waldgesetz Kraftfahrzeuge im Wald generell nicht duldet, auch wenn Sie so umweltfreundlich wie Segways sind. E-Bikes gelten übrigens nicht als Kraftfahrzeuge, weil diese nicht komplett autonom mit einem Motor angetrieben werden, sondern nur die Muskelkraft unterstützen.